Vom 13.05. – 16.05.2016 fand unser diesjähriges Clubtauchen in Nordhausen/Thüringen statt. Detlev, Hauke, Christoph, Olaf und Detlef machten sich auf, die Seen in Nordhausen unsicher zu machen. Wir betauchten dort den Sundhäuser-, den Möwen- und den Forellensee.
Im Sundhäuser See besuchten wir die Freiheitsstatue, den Bierbaum (an dem wir ebenfalls ein Vereins-Fässchen befestigten) und das Wrack vom Einstieg Tauchbasis Oasis aus. Die Sichtweiten lagen hier zwischen 8m und 12m. Wir erfreuten uns an den vielen und teilweise sehr kapitalen Flußbarschen, großen Hechten und Flußkrebsen. Von der Tauchbasis Actionsport aus haben wir Nordhusia und einige dort versenkte Wracks betaucht. Leider war die Sicht in Nordhusia im Vergleich zum restlichen See eher schlecht. Dies lag zum Einen an den vielen und kapitalen Spiegelkarpfen, die in der Nähe den Seeboden nach Essbarem durchwühlten. Teilweise lag es sicherlich auch an den vielen Tauchern, die das ganze Wochenende hier tauchten (teilweise auch Tauchanfänger). Zum Anderen lag es aber auch an dem reichlich vorhandenen Limnoplankton (wie zum Beispiel Krebstierchen), die dort gerne auch im Schein der Unterwasserlampen umher zuckten. Nordhusia selbst ist eine künstlich errichtete Anlage, die eine mittelalterliche Stadt darstellt. Hier wurden mit einigem Aufwand einige Häuser, eine Kirche, ein Friedhof, eine Stadtmauer mit Turm, ein Brunnen, ein Galgen und verschiedene Figuren aufgebaut. In der Nähe zu Nordhusia sahen wir einen großen Schwarm (ca. 30-40) Silberkarpfen, die dicht unter der Wasseroberfläche ihre Bahnen zogen. Desweiteren kam uns dort ebenfalls ein Schwarm von ca. 10 Spiegelkarpfen entgegen. Etwas Abseits entdeckten wir noch einen großen Stör, der aber schnell wieder in den Weiten des Sees verschwand. Alles in allem hatten wir im Sundhäuser See die meisten und auch schönsten Tauchgänge.
Im Möwensee absolvierten wir unsere Tieftauchgänge. Diese gingen teilweise bis unter die 40m-Marke. Die Sicht war dort beim hinteren Einstieg sehr gut, teilweise bis ca. 13m. Bis auf einen kapitalen Barsch war hier fischtechnisch leider nichts los. Dafür waren dort sehr viele und teilweise riesige Flußkrebse unterwegs. Beim vorderen Einstieg war die Sicht leider nicht so gut, sie lag bei 5m bis 7m. Auch rund um die Insel war die Sicht nicht besser. Die Hänge dort sind reich mit Seegras bewachsen, aber leider waren dort bis auf vereinzelte Krebse keinerlei Fische unterwegs. Den dort lebenden Wels haben wir auch dieses Jahr wieder vergeblich gesucht.
Der Forellensee war dieses Jahr leider eine kleine Enttäuschung. Die Sichtweiten lagen bei etwa 6m und wir haben lediglich wenige kleine Flußbarsche und kleine Flußkrebse gesehen. Auch hier sind die Hänge im Uferbereich schön mit Seegras bewachsen. Die Bäume im See sind schön mit Algen bewachsen, was im Gegenlicht teilweise recht gespenstisch wirkt.
Wir machten aber auch einen Abstecher zum Geiseltalsee bei Mücheln in Sachsen-Anhalt. Dieser ehemalige Braunkohletagebau wurde bis ins Jahr 2012 mit Wasser gefüllt. Ehemals waren es 4 Gruben, welche zunächst mit steigendem Grundwasser zu 4 Seen heranwuchsen. Mit der weiteren Flutung bis zum heutigen Wasserstand entstand der mit fast 19 Quadratkilometern größte, künstliche See Deutschlands. Durch die Flutung verschwanden viele Sträucher und Bäume im Seewasser und sind nun reichlich von Dreikantmuscheln überwuchert. Die maximale Tiefe des Geiseltalsees beträgt 80m, welche aber in einem Gebiet des Sees liegt, das bislang nicht betaucht werden darf. Nach Aussage der Tauchbasis wird es voraussichtlich noch etwa 2-3 Jahre dauern, bis dort getaucht werden darf. Im ausgewiesenen Tauchgebiet sind Tauchtiefen von ca. 35m möglich. Das ansässige Tauchzentrum Geiseltal am Campingplatz im Ortsteil Stöbnitz hat noch einige andere Gimmicks im See versenkt wie z.B. ein Segelschiff, Betonröhren und den Hai “Bruno”. Wir wurden sehr freundlich am Tauchzentrum von den Inhabern begrüßt. Nach einem kurzen Briefing, bei welchem uns die Besonderheiten des Sees erklärt wurden, bauten wir unser Tauchequipment zusammen und wurden mit dem Shuttle-Service des Tauchzentrum zum See gefahren. Die Kosten hierfür sind in der Tageskarte für 8,- Euro bereits enthalten. Nach den Tauchgängen wurden wir wiederum von dem Shuttle-Service abgeholt. Das Tauchzentrum bietet Tauchflaschen-Füllmöglichkeiten für 200 bar und 300 bar. Insgesamt sind die Kosten für die Flaschenfüllungen ziemlich teuer. Eine 10er Flasche füllen kostet 6,- Euro, für eine Doppel 8er sind 9,- Euro fällig. Aber grundsätzlich sind im Osten Deutschlands die Flaschenfüllungen teurer. Dies mag daran liegen, dass es nicht so viele Basen und Füllmöglichkeiten gibt wie beispielsweise in NRW. Alles in allem ist es dennoch ein lohnender Tauchspot.